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ABOUT

Displayed Words is an experiment in thinking with language, text, and poetry through digital format and in public space. Who and what defines the space in which words are made legible and meanings are produced? How does the perception of text change from one medium to another? Displayed Words plays with the intelligibility of text and its manifold displays; it also poses questions pertaining to context within which literature and poetry can be perceived and understood. Finally, it asks how text is mediated, and in which language dominant discourse and literature are communicated in a metropolitan like Berlin. What about languages considered minoritarian, those one hears across the city in everyday encounters, such as Russian, Turkish, Arabic, Vietnamese, or Spanish …?

For its third edition, Displayed Words takes place at Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, where texts by Apsilon, May Ayim, Tim Etchells, Logan February, Friederike Mayröcker and Cristina Rivera Garza are presented on a digital display panel on the balcony above the main entrance. The project, continuing its aim to facilitate poetic encounters in urban space, will be accompanied by a series of readings on site and a publication. After the last two editions at Klosterruine and Rathaus Tiergarten, Displayed Words arrives at its final location at Stabi West with a new selection of texts, responding to our current time and addressing questions of identity, origin, belongingness, and the histories and memories of a place.


Displayed Words 3

10 Sep 2024 – 26 Jan 2025
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
Apsilon, May Ayim, Tim Etchells, Logan February, Friederike Mayröcker, Cristina Rivera Garza
Curated by Fabian Schöneich, Nan Xi and Franz Hempel, CCA Berlin and Mathias Zeiske, DAAD.

Opening + Reading on 10 Sep 2024, 6-9 PM
Rike Scheffler reads Friederike Mayröcker
Savannah Sipho reads May Ayim

Reading + Music on 6 Oct 2024, 3-4:30 PM
Logan February + Otis Mensah

 

Displayed Words 2
15 Dec 2023  –  30 Apr 2024
Bezirksamt Mitte / Rathaus Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin
Ingeborg Bachmann, Angélica Freitas, Hassan Khan, Otis Mensah, Rafael Moreno, Nazanin Noori, Nhã Thuyên, Kinga Tóth
Curated by Fabian Schöneich, Nan Xi and Lou Ferrand (Jeunes Commissaires Fellowship 2023), CCA Berlin and Mathias Zeiske, DAAD

 

Displayed Words – Displaced
15 Dec 2022  -  16 Apr 2023
Klosterruine, Klosterstr. 73a, 10179 Berlin
Don Mee Choi, Athena Farrokhzad, Volha Hapeyeva, Quinn Latimer, Rike Scheffler, Yasmine Seale, Hajra Waheed
Curated by Fabian Schöneich

 

Supported by Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, project funds from Draussenstadt (Displayed Words 1+2 )and the DAAD Artists-in-Berlin Program. Animations and design by Ronnie Fueglister and Yves Graber, code by Lorenz Peter. Thank you to the Head of Department, District Office Mitte of Berlin, Office for Further Education and Culture: Dr. Ute Müller-Tischler

 

ÜBER

Displayed Words ist ein Experiment im Umgang mit Sprache, Text und Poesie in digitalen Formaten und im öffentlichen Raum. Wer und was definiert den Raum, in dem Wörter abgebildet und Bedeutungen erzeugt werden? Wie verändert sich die Wahrnehmung von Text von einem Medium zum anderen? Displayed Words spielt mit der Verständlichkeit von Text und seinen vielfältigen Darstellungen; es stellt Fragen nach dem Kontext, in dem Literatur und Poesie wahrgenommen und verstanden werden können. Schließlich fragt es, wie Text vermittelt wird und in welcher Sprache der dominante Diskurs und die Literatur in einer Metropole wie Berlin kommuniziert werden. Wie verhält es sich mit Sprachen, die als minoritär gelten und die man in der Stadt in alltäglichen Begegnungen hört, wie z. B. Russisch, Türkisch, Arabisch, Vietnamesisch, oder Spanisch…?

Die dritte und letzte Ausgabe von Displayed Words findet in der Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße statt, wo Texte von Apsilon, May Ayim, Tim Etchells, Logan February, Friederike Mayröcker und Cristina Rivera Garza auf einer digitalen Anzeigetafel auf dem Balkon über dem Haupteingang präsentiert werden. Das Projekt, das Begegnungen mit Poesie im urbanen Raum fördert, wird von öffentlichen Lesungen vor Ort und einer Publikation begleitet. Nach den vergangenen Ausgaben in der Klosterruine und im Rathaus Tiergarten präsentiert Displayed Words nun in der Stabi West zum letzten Mal eine neue Auswahl an Texten: Diese reagieren auf unsere aktuelle Zeit und greifen Fragen zu Identität, Herkunft, Zugehörigkeit sowie den Geschichten und Erinnerungen eines Ortes auf.

 

Displayed Words 3
10 Sep 2024 – 26 Jan 2025
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
Apsilon, May Ayim, Tim Etchells, Logan February, Friederike Mayröcker, Cristina Rivera Garza
Kuratiert von Fabian Schöneich, Nan Xi und Franz Hempel, CCA Berlin und Mathias Zeiske, DAAD.

Eröffnung + Lesung am 10. Sep. 2024, 18-21 Uhr
Rike Scheffler liest Friederike Mayröcker
Savannah Sipho liest May Ayim

Lesung + Musik am 6. Okt. 2024, 15-16.30 Uhr
Logan February + Otis Mensah

 

Displayed Words 2
15 Dez 2023  –  30 Apr 2024
Bezirksamt Mitte / Rathaus Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin
​Ingeborg Bachmann, Angélica Freitas, Hassan Khan, Otis Mensah, Rafael Moreno, Nazanin Noori, Nhã Thuyên, Kinga Tóth
Kuratiert von Fabian Schöneich, Nan Xi und Lou Ferrand (Jeunes Commissaires Fellowship 2023), CCA Berlin und Mathias Zeiske, DAAD

 

Displayed Words – Displaced
15 Dez 2022  -  16 Apr 2023
Klosterruine, Klosterstr. 73a, 10179 Berlin
Don Mee Choi, Athena Farrokhzad, Volha Hapeyeva, Quinn Latimer, Rike Scheffler, Yasmine Seale, Hajra Wahee
Kuratiert von Fabian Schöneich

 

Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt aus Projektmitteln von Draussenstadt (Displayed Words 1+2) und unterstützt vom Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Animationen und Design by Ronnie Fueglister und Yves Graber, programmiert von Lorenz Peter. Vielen Dank an die Fachbereichsleiterin, Bezirksamt Mitte von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur: Dr. Ute Müller-Tischler

 

by Angélica Freitas

Nachhinein

Männer Frauen werden geboren werden erwachsen
sehen wie die anderen geboren werden
sehen sie gehen
Friedhöfe entstehen aus diesem rätselhaften Geschehen
sie bestatten die Hüllen vergessen die Adressen

Männer Frauen werden geboren werden erwachsen
sehen wie die anderen geboren werden
sehen sie gehen
verdrahten ohne Ende Daten
erstellen Tabellen vergessen die Adressen

sie wollen nie die Nächsten sein
denn Männer wie Frauen
wissen nichts Näheres über das Nachhinein
also hinterlassen sie Hinterlassenschaften

Männer Frauen werden geboren werden erwachsen
sie erfassen dass sie eines Tages kommen
eines Tages gehen
und doch vergessen sie nicht
das Gas auszudrehen das Licht

Pós

os homens as mulheres nascem crescem
veem como os outros nascem
como desaparecem
desse mistério brota um cemitério
enterram carcaças depois esquecem

os homens as mulheres nascem crescem
veem como os outros nascem
como desaparecem
registram registram com o celular
fazem planilhas depois esquecem

torcem pra que demore sua vez
os homens as mulheres
não sabem o que vem depois
então fazem uma pós

os homens as mulheres nascem crescem
sabem que um dia nascem
noutro desaparecem
mas nem por isso se esquecem
de apagar o gás e a luz

Angélica Freitas is a Brazilian poet whose work often merges humor and satire with a lyrical lightness to create imageries of the quotidian as well as reflect on themes such as poverty, depression, loneliness, and gender identity. Freitas has lived in Berlin since 2020, when she arrived for a residency with the DAAD Artists-in-Berlin Program. She has published three books of poems (Rilke Shake, A Uterus is the Size of a Fist, Tormenting Songs) and a graphic novel (Guadalupe). Her poems have been translated and published in German, Spanish, and English.

Angélica Freitas ist eine brasilianische Dichterin, die in ihren Werken oft Humor und Satire mit einer lyrischen Leichtigkeit verbindet, um Bilder des Alltäglichen zu schaffen und über Themen wie Armut, Depression, Einsamkeit und Geschlechtsidentität zu reflektieren. Freitas lebt seit 2020 in Berlin, als sie für einen Aufenthalt im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms des DAAD hierher kam. Sie hat drei Gedichtbände (Rilke Shake, A Uterus is the Size of a Fist, Tormenting Songs) und eine Graphic Novel (Guadalupe) veröffentlicht. Ihre Gedichte wurden ins Deutsche, Spanische und Englische übersetzt und veröffentlicht.